Das Tal der Tränen – so kommt Freude auf

Drei Golfbahnen zwischen südlichem Talgraben und der Ems sind auf der Warendorfer Golfanlage schon früh besonders tituliert worden: Als „Tal der Tränen“. Während der überwiegende Teil des Golfplatzes die münsterländische Parklandschaft widerspiegelt, fühlt man sich direkt an der Ems mehr an eine Auenlandschaft erinnert.

Dieser Teil be9innt mit der Bahn 4: Ein Par 3 – 152 m von Gelb und 138 m von Rot – die kürzeste Bahn insgesamt. Sie öffnet den Blick ins Emstal. Der Abschlag ist eingeschnitten in hohen Baumbewuchs, der Talgraben und ein Feuchtbiotop mögen schwierige Gedanken verbreiten, der Teich auf der rechten Fairwayseite und die Ausgrenze links sollte man einfach nicht beachten und das breite Grün ins Auge nehmen. Auf dieser Bahn wird häufig Par gespielt, es sind im Turnier auch schon zwei Asse geglückt.

Die Bahn 5: Ein Par 5 – 491 m von Gelb und 433 m von Rot – die Bahn läuft parallel zur Ems, die mächtigen Pappeln längsseits links  sind eindrucksvoll. Aber sie haben schon manchen Ball auf das Fairway zurückprallen lassen, so dass er nicht in der Ems versunken ist. Außerdem sind die Spielbahnen auf dem Platz nirgendwo so breit wie hier. Allerdings muss man von Gelb 400 m weit spielen, bevor man die Fahne sieht: Dann ein enges Anspiel über den Talgraben auf ein recht kleines Grün. Die 5 ist nicht die schwerste Bahn, bei Stableford gibt es hier aber die meisten Streichergebnisse.

Die Bahn 6: Ein Par 4 – 345 m von Gelb und 308 m von Rot – eine Schneise für den Drive; links Wasserhindernis, rechts ein stolzer Waldstreifen. Wen man die Drivezone erreicht hat, beeindruckt in der Ferne ein breiter Slopebunker hinter dem Grün das Auge. Die Golfarchitekten haben Slopebunker in Deutschland und Kontinentaleuropa eher stiefmütterlich behandelt. Hier wird die nachbarliche Dünenlandschaft golferisch interpretiert. Die Wasserhindernisse links und rechts sollte man besser ignorieren, sie könnten das Spiel erschweren.

Als der international berühmte Golfarchitekt Robert Trent Jones gefragt wurde, woran man einen guten Golfplatz erkennt, antwortet er: „Spielen Sie den Platz. Und wenn Sie sich am nächsten Morgen  an ein paar Bahnen erinnern, dann war das ein guter Golfplatz.“ Das „Tal der Tränen“ in Warendorf vergisst man nicht. So kommt Freude auf…